Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK)

Als „soziale Kompetenzen“ werden Fertigkeiten im Umgang mit anderen Menschen bezeichnet. Menschen mit ausreichenden sozialen Kompetenzen können Gesprächs- und Konfliktsituationen in verschiedenen Kontexten angemessen und für sich zufriedenstellend meistern. Fehlende soziale Kompetenzen zeigen sich zum Beispiel in der Schwierigkeit, Wünsche und Bedürfnisse angemessen zu äußern, eigene Interessen zu vertreten, sich gegenüber anderen abzugrenzen, Konflikte einzugehen und auszutragen oder mit Lob und Kritik umzugehen. Fehlende soziale Kompetenzen tragen häufig zur Entstehung und Aufrechterhaltung psychischer Störungen bei.

Selbstsicheres Auftreten, Durchsetzungsvermögen sowie Beziehungs- und Kontaktfähigkeit sind Fertigkeiten (Skills), die erlernbar sind. Das Gruppentraining sozialer Fähigkeiten (GSK) nach Hinsch und Pfingsten vermittelt theoretisches Wissen über soziale Kompetenz und praktische Fertigkeiten in Form souveräner Verhaltensweisen. Die Gruppe bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, aneinander und voneinander zu lernen. Sie bildet einen geschützten Rahmen, in dem alternative Verhaltensweisen ausprobiert werden,  Feedback eingeholt und  die Fähigkeit zum Umgang mit Lob und Kritik geübt werden können.  

Die Übungsschwerpunkte beziehen sich auf  folgende Bereiche:

  • die Fähigkeit, sein (mehr oder minder) formales Recht durchzusetzen
  • kompetentes Verhalten in informellen Beziehungen
  • die Fertigkeit, um Sympathie zu werben  

Wir passen das Gruppenkonzept an die Bedürfnisse der jeweiligen Teilnehmenden an. Meist bestehen Kompetenzdefizite lediglich in Bezug auf bestimmte, mehr oder minder klar umrissene Situationen. Deshalb werden zunächst im Einzelgespräch diejenigen Situationen identifiziert, die Ihnen Schwierigkeiten bereiten und  ein individuelles Therapieziel festgelegt. Gemeinsam mit dem*der Therapeut*in analysieren Sie Ihr problematisches Verhalten und bestimmen auf dieser Grundlage, was Sie an Ihrem Verhalten gerne ändern möchten, um Ihr Ziel zu erreichen.

Ablauf
Das GSK  findet in 7-10 Gruppensitzungen á 2,5 Zeitstunden statt, die Gruppengröße liegt bei  5-9 Personen.

  • Vorstellung eines Modells selbstsicheren Verhaltens und der verschiedenen Situationstypen 
  • Besprechung der individuellen Problemanalysen und Zielvorstellungen der Teilnehmenden. Analyse beeinträchtigender Verhaltensweisen und Ermittlung positiver Ressourcen, die bei der Zielerreichung hilfreich sein könnten.
  • Im Mittelpunkt des GSK steht das Üben von selbstsicherem Verhalten. Geübt wird zunächst in Rollenspielen, ggf. mit Videofeedback, dann als „Hausaufgabe“ zwischen den Sitzungen.
  • Begleitend wird ein Entspannungsverfahren vermittelt und angewandt, das außerhalb der Gruppenarbeit als Bewältigungsstrategie für den Umgang mit Affektzuständen wie Aufregung und Angst dienen und das Vertrauen in die eigene Kompetenz fördern soll.  

Damit sich die Teilnahme am GSK  für Sie lohnt, sollten Sie möglichst alle Sitzungen wahrnehmen und zu aktiver Beteiligung bereit sein. Die Vorbereitung und die Hausaufgaben sind dabei genauso wichtig wie die Mitarbeit während der Sitzungen und die Teilnahme an allen Übungen.

Vorbereitung:

  • Lesen von Info-Material
  • Ausfüllen von Fragebögen
  • Problemanalyse im Rahmen von Einzelstunden

Inhalt der Gruppensitzungen:

  • Psychoedukation
  • Übungen (Rollenspiele; Videofeedback)
  • Entspannungsverfahren

Hausaufgaben: Übertragen des in der Gruppe Erarbeiteten auf Alltagssituationen

Nachbereitung: Ausfüllen von Feedback- und Fragebögen

Anfrage Gruppentherapie